Warum meldet PageSpeed Insights oft lange Ladezeiten?

November 11, 2024Web-Performance

Die Ladezeit einer Website ist ein entscheidender Faktor für die Benutzererfahrung und kann erheblichen Einfluss auf die Conversion-Rate und den Erfolg einer Website haben. PageSpeed Insights, ein weit verbreitetes Tool zur Messung der Web-Performance, wird oft verwendet, um Optimierungspotenziale zu identifizieren. Doch warum meldet PageSpeed Insights oft längere Ladezeiten als andere Tools? In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die Latenzzeiten, die PageSpeed Insights misst, und analysieren, warum diese manchmal höher ausfallen.

Was sind Latenzzeiten und warum sind sie wichtig?

Latenzzeiten bezeichnen die Verzögerung zwischen dem Absenden einer Anfrage durch den Nutzer und dem Eintreffen der ersten Antwort des Servers. In der Web-Performance-Messung werden Latenzzeiten durch verschiedene Metriken wie den Time to First Byte (TTFB), First Contentful Paint (FCP) und Largest Contentful Paint (LCP) erfasst. Diese Metriken geben Auskunft darüber, wie schnell eine Website reagiert und Inhalte an den Nutzer ausliefert.

Lange Latenzzeiten können die gesamte Ladezeit einer Website erheblich verlängern, was zu einer schlechteren Nutzererfahrung und möglicherweise höheren Absprungraten führt. PageSpeed Insights nutzt das Lighthouse-Framework, um diese Metriken zu messen und gibt oft längere Ladezeiten an, was auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist.

Warum meldet PageSpeed Insights oft längere Ladezeiten?

1. Simulierte Netzwerkbedingungen:
PageSpeed Insights führt seine Tests auf simulierten Geräten und Netzwerken durch, was oft zu längeren Ladezeiten führt. In unserer Studie zeigte sich, dass PageSpeed Insights für mobile Geräte einen durchschnittlichen Largest Contentful Paint (LCP) von 10.471 ms und für Desktop-Geräte 2.259 ms meldete. Diese längeren Ladezeiten können darauf zurückgeführt werden, dass PageSpeed Insights standardmäßig langsame Netzwerkbedingungen simuliert, um eine konservativere Einschätzung der Web-Performance zu geben.

2. Geringere Hardwareleistung:
Im Vergleich zu echten Geräten, die leistungsstarke Prozessoren und schnelle Netzwerke nutzen, simuliert PageSpeed Insights alte Geräte mit begrenzter Hardwareleistung. Dies führt zu längeren Ladezeiten, da die simulierten Geräte mehr Zeit benötigen, um Inhalte zu rendern. In unserer Studie wurde dies deutlich, als PageSpeed Insights für mobile Geräte einen Time to Interactive (TTI) von durchschnittlich 17.590 ms meldete, während bei einem Test mit einem echten Gerät via USB-Debugging der TTI bei Wi-Fi-Verbindungen deutlich niedriger war.

Vergleich detaillierter Messwerte in ms (mobiles Gerät, 1,5–1,6 Mbit/s)
Vergleich detaillierter Messwerte in ms (mobiles Gerät, 1,5–1,6 Mbit/s)

Wie man die Ergebnisse von PageSpeed Insights interpretieren sollte

Während die längeren Ladezeiten von PageSpeed Insights auf den ersten Blick beunruhigend erscheinen mögen, bieten sie dennoch wertvolle Einblicke in potenzielle Performance-Probleme. Da PageSpeed Insights konservative Schätzungen unter langsamen Bedingungen liefert, können diese Ergebnisse als Worst-Case-Szenario betrachtet werden. Dies ermöglicht es Entwicklern, eine umfassendere Optimierung vorzunehmen, um sicherzustellen, dass die Website auch unter ungünstigen Bedingungen gut funktioniert.

Praktische Schritte zur Verbesserung der Latenzzeiten

Um die Latenzzeiten zu verbessern und die Ladezeiten zu verkürzen, sollten Entwickler folgende Maßnahmen in Betracht ziehen:

  • Optimierung der Server-Antwortzeit: Reduzieren Sie die Time to First Byte (TTFB), indem Sie Server- und Datenbankanfragen optimieren.
  • Minimierung von Render-Blocking-Ressourcen: Stellen Sie sicher, dass wichtige Ressourcen wie CSS und JavaScript frühzeitig geladen werden, um die First Contentful Paint (FCP) und Largest Contentful Paint (LCP) zu beschleunigen.
  • Nutzung von Content Delivery Networks (CDNs): Verteilen Sie Ihre Inhalte global, um die physische Entfernung zwischen dem Server und den Nutzern zu reduzieren und somit die Latenzzeiten zu verringern.

Fazit: PageSpeed Insights als hilfreiches Tool

Obwohl PageSpeed Insights oft längere Ladezeiten meldet, bietet das Tool dennoch wertvolle Erkenntnisse, die zur Optimierung einer Website beitragen können. Die konservativen Schätzungen und die simulierten Bedingungen helfen Entwicklern, mögliche Schwachstellen zu identifizieren und ihre Websites so zu optimieren, dass sie unter allen Bedingungen eine gute Leistung erbringen. Bei der Interpretation der Ergebnisse von PageSpeed Insights sollten die spezifischen Testbedingungen und die Limitierungen der simulierten Umgebung berücksichtigt werden, um eine fundierte Entscheidung für die Performance-Optimierung zu treffen.

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Philipp Zimmermann

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