Vergleich der Web-Performance-Tools: PageSpeed Insights, BrowserStack und USB-Debugging

September 9, 2024Web-Performance

Die Mehrheit der Webnutzung erfolgt über Mobilgerät, wie Smartphones und Tablets. Auch dort ist die Performance einer Website von entscheidender Bedeutung. Langsame Ladezeiten führen nicht nur zu einer schlechten Nutzererfahrung, sondern können auch die Conversion-Rate und das gesamte Online-Geschäft erheblich beeinträchtigen. Daher ist es unerlässlich, die Performance Ihrer Website regelmäßig zu überprüfen und zu optimieren. Aber welches Tool ist das Richtige für diesen Zweck? In diesem Artikel vergleichen wir drei der führenden Tools zur Analyse der mobilen Web-Performance: PageSpeed Insights, BrowserStack und USB-Debugging.

PageSpeed Insights

PageSpeed Insights ist ein weitverbreitetes Tool von Google, das die Performance von Websites sowohl für mobile als auch für Desktop-Geräte analysiert. Es verwendet das Lighthouse-Framework, um eine Vielzahl von Metriken zu erfassen, darunter die Ladezeit des ersten Inhalts (First Contentful Paint, FCP), die Ladezeit des größten sichtbaren Elements (Largest Contentful Paint, LCP) und die Zeit bis zur Interaktivität (Time to Interactive, TTI).

Vorteile:

  • Einfachheit: PageSpeed Insights ist leicht zugänglich und erfordert keine spezielle Konfiguration. Sie müssen lediglich die URL Ihrer Website eingeben, und das Tool liefert Ihnen innerhalb weniger Sekunden eine detaillierte Analyse.

Nachteile:

  • Weniger realistische Bedingungen: Da PageSpeed Insights auf simulierten Geräten und Netzwerken basiert, können die Ergebnisse in Bezug auf tatsächliche Nutzererfahrungen abweichen.
  • Keine Einstellungsmöglichkeiten: Zudem bieten PageSpeed Insights keinerlei Möglichkeiten, das Gerät oder die Netzwerkgeschwindigkeit zu variieren.
  • Simuliert nur langsame Verbindungen: Für Mobilgeräte wird ausschließlich eine 3G-Verbindung simuliert, die in der Praxis nur noch selten genutzt wird.

BrowserStack

BrowserStack ist ein leistungsstarkes Tool, das sich durch die Nutzung echter Geräte für die Performance-Analyse auszeichnet. Anstatt Geräte und Netzwerke zu simulieren, wie es bei PageSpeed Insights der Fall ist, führt BrowserStack seine Tests auf realen Endgeräten durch. Dies ermöglicht es, die tatsächlichen Bedingungen, unter denen Nutzer auf eine Website zugreifen, besser nachzuvollziehen.

Vorteile:

  • Vielfältige Testmöglichkeiten: BrowserStack bietet eine breite Palette an Geräten und Betriebssystemen, auf denen Tests durchgeführt werden können, was die Analyse für eine Vielzahl von Endnutzern repräsentativ macht.

Nachteile:

  • Hohe Variabilität: Unsere Studie hat gezeigt, dass die Ergebnisse von BrowserStack stark variieren können. Diese Variabilität kann auf verschiedene Faktoren wie Netzwerkfluktuationen und Geräteeigenschaften zurückgeführt werden.

USB-Debugging

USB-Debugging ist eine Methode, bei der die Performance direkt auf einem physischen Gerät getestet wird, das über USB mit einem Computer verbunden ist. Diese Methode verwendet ebenfalls das Lighthouse-Framework und bietet die realistischsten Ergebnisse, da die Tests unter tatsächlichen Netzwerk- und Hardwarebedingungen durchgeführt werden.

Vorteile:

  • Höchste Realitätsnähe: Da USB-Debugging auf echten Geräten unter realen Bedingungen durchgeführt wird, liefert es die genauesten und verlässlichsten Ergebnisse.
  • Flexibilität: Entwickler können die Tests unter verschiedenen Bedingungen und mit verschiedenen Geräten durchführen, was die Analyse sehr anpassungsfähig macht.

Nachteile:

  • Aufwändiger in der Durchführung: USB-Debugging erfordert mehr technisches Know-how und eine manuelle Einrichtung, was den Prozess im Vergleich zu den anderen Tools weniger bequem macht.

Vergleich der Messergebnisse der Tools

Unsere Studie hat gezeigt, dass die drei untersuchten Tools – PageSpeed Insights, BrowserStack und USB-Debugging – zwar ähnliche Metriken verwenden, jedoch unterschiedliche Ergebnisse liefern, je nachdem, unter welchen Bedingungen und auf welchen Geräten die Tests durchgeführt werden.

Beim Vergleich der durchschnittlichen Performance-Bewertungen unter identischen Netzwerkbedingungen (4G und Wi-Fi) wurden signifikante Unterschiede festgestellt:

  • PageSpeed Insights: Aufgrund der simulierten Bedingungen und der Standardvorgaben von Google schnitt PageSpeed Insights insbesondere bei langsamen Netzwerken schlechter ab. So erreichte Websites die durchschnittliche Performance-Bewertung bei 4G-Verbindungen von 45%, während sie bei Wi-Fi-Verbindungen auf 66% anstieg.
  • BrowserStack: BrowserStack, das reale Geräte nutzt, lieferte variablere Ergebnisse. Die Bewertungen schwankten Verbindung stark und lagen oft unter den tatsächlichen Testergebnissen der USB-Debugging-Methode, mit einem Durchschnitt von 46% bei langsamen 4G-Verbindungen und 53% bei Wi-Fi-Verbindungen. Interessanterweise lagen die Bewertungen für Desktop-Geräte durchschnittlich sogar niedriger.
  • USB-Debugging: USB-Debugging, das direkt auf einem physischen Gerät durchgeführt wurde, zeigte im Vergleich die konsistentesten Ergebnisse. Bei Tests mit Wi-Fi-Verbindungen erreichte USB-Debugging eine durchschnittliche Bewertung von 74%, bei 4G-Verbindungen 64% und bei 3G-Verbindungen 45%.

Der direkte Vergleich zeigt, dass USB-Debugging in den meisten Fällen realistischere und stabilere Ergebnisse liefert, während PageSpeed Insights langsame Geschwindigkeiten misst und BrowserStack zu variableren Resultaten führen können.

(Hier können Sie das Diagramm „Vergleich der Messergebnisse der Tools“ einfügen)

Welches Tool ist das Richtige für Sie?

Die Wahl des richtigen Tools hängt von Ihren spezifischen Anforderungen ab. Wenn Sie schnell und unkompliziert die Performance Ihrer Website testen möchten, ist PageSpeed Insights eine gute Wahl. Für die höchste Genauigkeit und realistischste Performance-Daten ist USB-Debugging die beste Wahl, auch wenn es mehr Aufwand erfordert.

Insgesamt bietet jedes dieser Tools seine eigenen Vor- und Nachteile, und die beste Wahl hängt von Ihren spezifischen Bedürfnissen und Zielen ab. In unserer kommenden Blogserie werden wir diese Tools weiter untersuchen und Tipps geben, wie Sie das Beste aus jedem herausholen können.

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Philipp Zimmermann

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