ML-Modelle in der Praxis des Password Guessings

Juni 9, 2025IT-Security

In der stetigen Evolution der Cybersecurity spielen maschinelle Lernmodelle eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Methoden zur Passwortvorhersage. Um die Effektivität verschiedener Ansätze zu bewerten, wurde ein umfassendes Experiment durchgeführt, in dem mehrere Machine Learning (ML) Modelle im Kontext des Password Guessings gegeneinander angetreten sind.

Das Experiment

Das Ziel des Experiments war es, die Leistungsfähigkeit und Genauigkeit verschiedener ML-Modelle beim Erraten von Passwörtern zu vergleichen. Getestet wurden klassische Modelle wie Random Forests, aber auch neuere Ansätze wie Markov n-gram Modelle und Deep Learning-Techniken wie PassGAN. Die Modelle wurden anhand eines standardisierten Datensatzes von realen Passwörtern trainiert, die aus öffentlichen Passwortlecks stammen. Die Hauptmetriken für den Vergleich waren die Rate der korrekt erratenen Passwörter und die Geschwindigkeit der Passwortgenerierung.

Ergebnisse des Experiments

  • Random Forests: Dieses Modell zeigte eine solide Leistung bei der Vorhersage von Passwortmustern und war besonders effektiv bei der Generierung neuer Passwörter, die noch nicht in der Datenbank vorhanden waren. Die Fähigkeit, Merkmale aus umfangreichen Datensätzen zu extrahieren und zu lernen, erwies sich als besonders nützlich.
  • Markov n-gram Modelle: Die Markov-Modelle, insbesondere die mit größerem n, zeigten eine hohe Effizienz bei der Vorhersage von Passwörtern, die auf kurzen Sequenzen basieren. Ihre Stärke lag in der Geschwindigkeit, mit der sie Passwörter generieren konnten, allerdings waren sie weniger präzise bei komplexeren Passwortstrukturen.
  • Deep Learning (PassGAN): PassGAN übertraf andere Modelle in der Fähigkeit, Passwörter zu generieren, die echten Benutzerpasswörtern sehr ähnlich waren. Dieses Modell profitierte von seiner Fähigkeit, tieferliegende Muster und Strukturen zu lernen, benötigte jedoch eine erheblich größere Menge an Trainingsdaten, um effektiv zu sein.

Die Ergebnisse zeigten, dass kein einzelnes Modell in allen Aspekten überlegen ist. Während Random Forests und PassGAN hervorragende Leistungen in Bezug auf die Genauigkeit und die Realitätsnähe der generierten Passwörter zeigten, boten Markov n-gram Modelle Vorteile in der Geschwindigkeit. Die Auswahl des geeigneten Modells hängt stark von den spezifischen Anforderungen des Einsatzbereiches ab – beispielsweise, ob die Geschwindigkeit der Passwortgenerierung oder die Komplexität der Passwörter im Vordergrund steht.

Schlussfolgerungen

Das Experiment verdeutlicht, dass die Kombination verschiedener ML-Techniken in einem hybriden Ansatz möglicherweise die beste Strategie darstellt, um sowohl die Effektivität als auch die Effizienz des Password Guessings zu maximieren. Weitere Forschungen könnten darauf abzielen, die Stärken einzelner Modelle zu kombinieren, um die Grenzen des Machbaren in der Passwortvorhersage weiter zu verschieben. Dieses Wissen kann dazu beitragen, robustere Sicherheitssysteme zu entwickeln, die besser gegen unautorisierte Zugriffsversuche gerüstet sind.

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Philipp Zimmermann

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