Datenflut ≠ Erkenntnis

Oktober 27, 2025Künstliche-Intelligenz

Ob im Sport oder im Unternehmen – die Digitalisierung hat eine neue Währung geschaffen: Daten. Alles wird erfasst, gemessen, dokumentiert. Doch so verlockend Dashboards und KPIs auch sein mögen: Wer nur sammelt, aber nicht versteht, bleibt im Blindflug.

Das zeigt ein Blick in den Profisport. Dr. Pascal Bauer vom Institut für Sportwissenschaft an der Universität des Saarlandes bringt es auf den Punkt: „Daten allein gewinnen kein Spiel – die richtigen Fragen schon.“ Seine Erfahrung aus Fußball und Golf zeigt: Datenanalyse ist kein Selbstzweck.

Was der Sport besser macht

Im Leistungssport wird längst nicht mehr alles gemessen, was messbar ist. Stattdessen geht es darum, aus den unzähligen verfügbaren Informationen genau die herauszufiltern, die tatsächlich eine Entscheidung verbessern – z. B. in der Aufstellung, im Training oder in der Taktik.

Ein Beispiel: Im Fußball lassen sich heute pro Spiel Millionen Datenpunkte erfassen. Aber entscheidend ist nicht, was man alles weiß, sondern was wirklich hilft. Wie gut ist ein Spieler unter Druck? Wie reagiert das Team nach einem Rückstand? Diese Fragen beantworten keine Excel-Tabelle.

Unternehmen müssen lernen, zu fragen

In Unternehmen sieht es oft anders aus:

  • Daten werden gesammelt, weil man es kann
  • KPIs werden gepflegt, weil man es gewohnt ist
  • Entscheidungen beruhen trotzdem oft auf Bauchgefühl oder Hierarchie

Das Problem: Es fehlt an Zielklarheit. Warum genau erheben wir diese Daten? Welche Entscheidung hängt daran? Und: Welche Daten fehlen uns eigentlich noch?

Hier liegt eine riesige Chance – vor allem für kleine und mittlere Unternehmen. Wer gezielt fragt, bekommt gezieltere Antworten.

Der Mensch bleibt der Coach

Ein weiterer Punkt aus dem Sport ist besonders wichtig: Die Rolle des Menschen verändert sich – sie verschwindet aber nicht. Dr. Bauer betont: „Ein Coach bleibt ein Coach.“ Nur er kann Kontext einordnen, Vertrauen aufbauen, Strategien anpassen.

Auch im Unternehmen wird es in Zukunft nicht darum gehen, dass Maschinen den Menschen ersetzen. Sondern darum, wie Mensch und Maschine gemeinsam bessere Entscheidungen treffen.

Daten liefern Muster – aber Interpretation braucht Erfahrung.

Fazit: Vom Datensammler zum Entscheidungsarchitekten

Wenn Unternehmen von Daten profitieren wollen, müssen sie umdenken. Es geht nicht darum, alles zu messen. Es geht darum, das Richtige zu fragen.

Denn: Nicht die Menge der Daten entscheidet – sondern ihre Relevanz.

Oder wie es im Sport heißt: „Die Analyse beginnt nicht mit dem ersten Datenpunkt – sondern mit der ersten klugen Frage.“

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“Gemeinsam gestalten wir ihre digitale Identität”

Philipp Zimmermann

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